Weissfräcke-Prunksitzung mit Herbert Reuls humorvollem Meisterstück (15.2.2025)
Am Samstagabend lud die DKG Weissfräcke zur traditionellen Prunksitzung in die Rheinterrasse. Kaum eine andere Karnevalsgesellschaft in Düsseldorf verkörpert den eleganten Lackschuhkarneval so sehr wie die Weissfräcke. Dieses stilvolle Ambiente spiegelt sich auch im Publikum wider: Die Herren erscheinen zum Teil im klassischen Smoking, während ihre Begleiterinnen in festlichen Abendkleidern glänzen. Doch auch einige kostümierte Jecken mischen sich unter die Gäste und sorgen für eine bunte Note.
Das Angermunder Prinzenpaar Christoph I. und Diana I. mit den Senatorinnen und Senatoren der KG De 11 Pille.
Gleich zu Beginn sorgt der feierliche Einzug des Düsseldorfer Prinzenpaares, begleitet von der Prinzengarde Rot-Weiß und dem Elferrat der Weissfräcke, für Begeisterung.
Traditionell stößt Präsident Burkard Brings mit dem Prinzenpaar mit einem Glas Sekt an.
Es folgt ein abwechslungsreiches Programm, bei dem Jürgen Hilger, Klaus und Willi und Bernd Stelter die Lachmuskeln fordern, das Tanzcorps Colonia Rut Wiess und High Energy mit ihren Tänzen begeistern und die Wimmer Band, Michael Hermes und Band, die Rhythmussportgruppe und die Swinging Funfares die Gäste zum Mitsingen, Schunkeln und Tanzen bringen.
Das Tanzcorps Colonia Rut Wiess begeistert mit Würfen und akrobatischen Elementen.
Das Highlight des Abends ist die „Närrische Reifeprüfung“, der sich in diesem Jahr NRW-Innenminister Herbert Reul stellt. Der 72-jährige CDU-Politiker betritt in einer rot-grünen Funken-Uniform die Bühne – eine Kostümwahl, die er augenzwinkernd als „alternativlos“ bezeichnet. Es sei das letzte verfügbare Outfit im Kostümverleih gewesen, denn "diese Farben sind ja ziemlich out".
Unter den Klängen des Karnevalshits „Denn wenn et Trömmelche jeht“ wagt er sich ins Rampenlicht, um seine Büttenrede zu halten.
Mit viel Selbstironie und Wortwitz überzeugt Reul das Publikum. Er nimmt die "woke" Sprache aufs Korn und wünscht sich unzenzierte, fröhliche Karnevalsreden.
Auch sein Seitenhieb auf das karnevalistische Verhältnis zwischen Düsseldorf und Köln sowie sein humorvoller Blick auf das Kölner Dreigestirn sorgt für viele Lacher im Saal: „Drei Männer rotten sich zusammen und wollen alle Regeln außer Kraft setzen – das ist der Anfangsverdacht für die Bildung einer kriminellen Vereinigung.“
Als krönender Abschluss wird Reul feierlich zum Ehrensenator der Weissfräcke ernannt.
Im abschließenden Geplänkel mit Burkhard Brings beweist er noch einmal seine Spontaneität. Als Brings sich über seinen „kölschen“ Nachnamen beklagt, fragt Reul trocken: „Sind Sie der Vater von denen?“ – eine Anspielung auf die Band Brings.
Mit ihrer Mischung aus Tradition, Witz und erstklassigen Darbietungen bewies die Weissfräcke-Prunksitzung erneut, warum sie zu den Höhepunkten des Düsseldorfer Karnevals gehört.